Ein Wohnzimmer in der Schweiz. Am Boden stehen eine WC-Papierrolle, eine Trinkflasche, eine Dose, ein Einmachglas und andere alltägliche Gegenstände. Joachim «Jochi» Röthlisberger zeigt im Video, was man damit anstellen kann. «Der Rumpfturm ist eine einfache Stabilisationsübung mit koordinativen Elementen», erklärt Jochi, der 2014 als Skifahrer an den Paralympics in Sotschi teilnahm. Der 31-jährige Berner setzt sich hin und stapelt nun mit den Füssen die verschiedenen Dinge aufeinander. Der Turm wird höher, die Übung immer anstrengender. «Wichtig ist, dass man mit Ausnahme des Gesässes keinen Bodenkontakt hat», sagt Jochi. Er wurde durch den Corona-Lockdown zu mehr Kreativität gezwungen: «Ich wohne zwar neben einem Fitnessstudio, aber jetzt muss ich mehr zu Hause ausprobieren. Das motiviert mich extrem und macht mich gleichzeitig auch selbständiger. Vor lauter Turmbauen vergesse ich fast die verrückten Zeiten, in denen wir derzeit leben», lacht Jochi. Damit tut er nicht nur sich etwas Gutes, sondern allen Daheimgebliebenen, die seine Übungen nachmachen.
Die blinde Marathonläuferin Chantal Cavin muss auf ihr geliebtes Training dem Aareufer entlang verzichten. Die 41-jährige Bernerin bleibt aber nicht untätig, sondern setzt auf einfachere Mittel, um fit zu bleiben. «Fussgymnastik tönt zwar simpel, ist aber eine gute Prophylaxe gegen Misstritte. Das mache ich derzeit jeden zweiten Tag», so die Weltklasse-Athletin. Chantal Cavin macht zudem Übungen auf den Treppenstufen und hält sich mit Kniebeugen und Liegestützen fit. «Auch einbeinige Ausfallschritte mit einem Gymnastikball sind ein gutes Training für die Beine», weiss der Profi.
Der im Elektro-Rollstuhl sitzende PluSport-Mitarbeiter Gion Jäggi kann mit Chantal Cavins Übungen nichts anfangen. Doch auch für ihn finden sich auf PluSport@home Tipps zur Alltags-Bewegung, die einfach machbar sind. So kann Gion den Elektro-Rollstuhl in Liegeposition stellen und nun versuchen, sich einzig mittels Rumpf- und Bauchmuskulatur aufzurichten. «Es ist eine sehr gute Alternative zu meinem Powerchairhockey, das ich im Moment aber schon sehr vermisse», gibt Gion zu.
Sozial isoliert ist derzeit die leidenschaftliche Kletterin Anna Gujer, die in einem der nächsten «Persönlich» porträtiert werden wird. Die junge Frau, die seit einem Unfall geistig behindert ist, kann im Werkheim derzeit keinen Besuch empfangen – auch nicht von ihren Eltern. Dank PluSport@home hat sie die Möglichkeit, Bilder und Videos mit der restlichen Community zu teilen und wenigstens auf digitalem Weg soziale Kontakte zu pflegen. Und dass sie das gerne macht, sehen wir der strahlenden Anna an.
PluSport@home bleibt permanent mit neuen Videos und Informationen aktuell und hält damit die PluSport-Community in Bewegung.