Der Weltrekord an der EM 2021 kam für Nora Meister überraschend und zeigte ihr, was im Hinblick auf die Paralympics Tokio 2020 noch möglich war. In Japan schwamm die 19-Jährige in ihrer Paradedisziplin dann zu Bronze. Nun steht mit der Weltmeisterschaft der nächste Grossanlass auf dem Programm.
Die Voraussetzungen sind nicht ganz dieselben wie vor einem Jahr. Im vergangenen Dezember wurde Nora Meister am Ellenbogen operiert. Sie hatte bereits vorher Probleme mit dem Aussenband. Ab März konnte sie wieder mit regelmässigem Training beginnen, was sie optimistisch auf die kommende WM blicken liess. «Jetzt hat sich aber das Aussenband entzündet», berichtet Nora Meister, «deshalb trainiere ich gerade im geringeren Umfang.» Im Hinblick auf die WM möchte Nora Meister ein Training nach dem anderen angehen und schauen, was für sie im Schwimmbecken ihres ersten Weltrekordes möglich ist. «Das Ziel ist, dass Nora mit Freude an den Start geht, weitere Erfahrungen sammelt und das Bestmögliche rausholt», sagt der Nationalcoach Martin Salmingkeit.
Leo McCrea wurde in Tokio 2020 über 100 m Brust Fünfter, an der EM 2021 auf Madeira verpasste er mit Rang 4 in derselben Disziplin knapp das Podest. Seine Paradedisziplin wird auch dieses Jahr in Funchal sein Hauptfokus sein. «Der vierte Platz an der EM war eine fantastische Leistung, aber dieses Mal möchte ich sicherstellen, dass ich eine Medaille für meine Trainer und für die Schweiz gewinnen kann - sie haben mich während des gesamten Lockdowns sehr unterstützt und es wäre eine grossartige Möglichkeit, mich so bei allen zu bedanken», so Leo McCrea. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist der Brite noch sehr jung, auch wenn er bereits Erfahrungen von der WM in London 2019 mitbringen kann. Damals war er als 15-Jähriger der jüngste Teilnehmer. «Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich viel mehr Erfahrung habe und entspannter bin.»
Madeira 2022 ist der erste grosse Para-Schwimmwettbewerb seit den paralympischen Spielen Tokio. Es ist auch die grösste Para-Sport-Veranstaltung in diesem Jahr mit mehr als 600 teilnehmenden Athlet:innen aus über 70 Nationen.