Für die PluSport-Athletinnen und -Athleten verlief der vergangene Winter überaus erfolgreich: Thomas Pfyl (SZ), Robin Cuche (NE) und Théo Gmür (VS) erreichten im Ski-Weltcup insgesamt 11 Podestplätze.
An den Paralympics in Südkorea nahm mit Luca Tavasci (GR) erstmals seit langer Zeit wieder ein Athlet im Ski Nordisch teil. Und der 22-jährige Skirennfahrer Théo Gmür wurde an den Parlaympics von Pyeongchang mit drei Goldmedaillen zum Überflieger.
Gut möglich, dass auf diesen erfolgreichen Winter auch die Sommersportlerinnen und -sportler von PluSport für Schlagzeilen sorgen werden. Hier ein Überblick der Engagements der PluSport-Spitzenathletinnen und -athleten im kommenden Sommer.
Leichtathletik
Die unterschenkelamputierte Sprinterin Abassia Rahmani und der sehbehinderte Philipp Handler (ZH), ebenfalls Sprinter, die an den vergangenen Grossanlässen (WM und Paralympics) teilnahmen, werden beim ParAthletics Grand Prix in Nottwil (25.-27. Mai 2018) über 100 und 200 m starten.
Handler weilt derzeit für zwei Wochen im Trainingslager in Florida (USA). Sein Saisonziel: «Ich möchte an den Europameisterschaften im August in Berlin über 100 und 200 Meter an den Start gehen und meine Bronzemedaille über 100m von 2016 verteidigen.» Der Sprinter hat im Winter den Klub gewechselt. Er hat sich dem LC Zürich angeschlossen und trainiert neu unter dem ehemaligen Spitzenleichtathleten Andreas Baumann. Georg Pfarrwaller, der ehemalige Trainer von Handler, wird als Nationaltrainer der Leichtathleten bei PluSport angestellt.
Ariane Pauchard, eine ehemalige Mehrkämpferin, übernimmt die Projektleitung Nachwuchsförderung. Die Sportlehrerin mit einem Bachelorabschluss an der eidgenössischen Sportschule Magglingen, hat sich ein grosses Netzwerk aufgebaut, das ihr ermöglicht, Talente zu entdecken.
Abassia Rahmani, 2016 Vierte über 200 m an den Paralympics in Rio de Janeiro (Brasilien), verbrachte den Winter in Australien: «Ich konnte bis zu fünf Mal pro Woche draussen an der Wärme trainieren und erhielt Einblicke in ein anderes Trainingsumfeld.» Auch ihr Studium kam nicht zu kurz:«Ich habe das Cambridge Proficiency bestanden», freut sich Rahmani, die derzeit im Trainingslager in Albufeira (Portugal) weilt. Die 25-jährige Zürcherin konzentriert sich auch diese Saison auf die 100 und 200 m. «Ich will gerne meine persönlichen Bestleistungen verbessern und freue mich jetzt schon auf die EM in Berlin.»
Schwimmen
Fünf Schwimmer haben in diesem Sommer das gleiche Ziel: Top-Platzierungen an der EM-in Dublin (13.-19. August 2018). Für Stephan Fuhrer (ZH), Nora Meister (AG), Carla de Bortoli (TG), Nadine Lüthi (ZH) und Joshua Grob (England) gilt es, an integrativen Wettkämpfen in der Schweiz sowie Para-Swimming-Wettkämpfen in Skandinavien und Deutschland die EM-Limiten zu erfüllen.
Nationaltrainer Martin Salmingkeit ist ab dieser Saison bei PluSport mit einem Pensum von 70 Prozent als externe Fachperson angestellt. Er ist für die Elite-Schwimmer und die Nachwuchsförderung verantwortlich.
Cycling
Die Saison von Roger Bolliger hat mit Rennen in Italien und Griechenland bereits begonnen. Die Vorbereitungen des Aargauer Spitzensportlers auf den nächsten Grossanlass laufen auf Hochtouren: Die erste Augustwoche steht im Zeichen der Strassen-WM in Maniago (Italien). Bolliger wird unter anderem von Nationaltrainer Daniel Hirs betreut.
Hirs hat als Projektleiter Nachwuchs zudem die Aufgabe, ambitionierte Sportler für Wettkämpfe zu motivieren und sie für diese gut vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit Swiss Cycling kann PluSport hier erste Erfolge vermelden. Das Para-Cycling Team profitiert zusätzlich vom Wissen und Netzwerk von Swiss Cycling. Roger Bolliger und die neuen Aspiranten können deshalb zielgerichteter und effizienter trainieren.
Para-Equestrian
Nicole Geiger (AG) ist das Aushängeschild im Para-Dressurreiten. Die zweifache Bronzemedaillengewinnerin der letzten EM bereitet sich mit Turnieren in den Nachbarländern auf ihren Saisonhöhepunkt vor – die FEI World Equestrian Games vom 11.-23. September in Tryon (USA).
Blindenfussball
Die neu gegründete Blindenfussball-Nationalmannschaft unter der Leitung von Mathieu Chapuis, einem Fussballtrainer für Sehbehinderte, wird im Mai am IBSA Blind Football Development Project Europe erste Erfahrungen auf internationaler Bühne sammeln. Für die Projektleitung Blindenfussball konnte Stephan Meier gewonnen werden. Er ist ein ehemaliger Beach-Soccer-Profi und weiss, wie man Fussballteams bildet.
VI-Shooting
No borders – only sports. Unter diesem Motto kommt es bei der ISCH (International Shooting Competition Hannover) zu einer Premiere: Erstmals wird sie integrativ durchgeführt. Athletinnen und Athleten mit und ohne Behinderung sind Teil dieses grossen Schiesssport-Events (07.-13. Mai). PluSport-Athletin Claudia Kunz-Inderkummen (ZH) ist eine der erfolgreichsten Frauen weltweit und wird in Deutschland die Wettkämpfe im Blindenschiessen bestreiten.
Bild: Martin Rhyner