Para Cycling

Radsport bei PluSport

Flurina Rigling, Franziska Matile-Dörig oder Celine van Till. Sie alle haben in den vergangenen Monaten für Furore gesorgt. Mit zahlreichen WM- und paralympischen Medaillen auf der Strasse und der Bahn gehören sie zur neuen Generation der Para Cycling Top-Athleten.

Para Cycling wird auf der Strasse und der Bahn ausgeführt. Die Sportart umfasst die Kategorien Rennrad, Dreirad, Tandem und Handbike.

In jeder Disziplin gibt es verschiedene Sportklassen, welche den Athlet:innen entsprechend ihren körperlichen Funktionsfähigkeiten eine grösstmögliche Chancengleichheit gewährt.

Sportklassen

Tandem
B: Sehbehinderungen mit Guide/Pilot:in

Rennrad
C1-C5: Unterschiedliche Grade von Amputationen und andere Einschränkungen an den Gliedmassen

Dreirad
T1-T2: neurologische Einschränkungen (Gleichgewichtsstörungen, Hemiplegie, Cerebrale Parese)

Handbike
H1-H5: Unterschiedliche Grade von Rückenmarksverletzungen (Para- und Tetraplegie), Hirnverletzungen, Lähmungen von Extremitäten und Körperteilen, Beinamputationen
Weitere Informationen zum Handbike: www.spv.ch

 

Die Klassifizierung erfolgt im Vorfeld eines internationalen Wettkampfes und wird von Classifier (medizinische Fachpersonen mit Zusatzausbildung) durchgeführt.


Wettkämpfe

PluSport motiviert und begleitet bei Möglichkeit Athlet:innen bei regionalen inklusiven Radrennen. Dies besonders, um mehr Rennpraxis zu gewinnen. Die UCI organisiert eine Internationale Rennserie an verschiedenen Austragungsorten.
Die Eliteathlet:innen nehmen zudem bei Selektion an Weltmeisterschaften und den Paralympics teil.


Trainings

Radsport kann jede:r überall machen. Wir fördern die selbständige Trainingsinitiative der Athlet:innen.
Geführte Bahntrainings im Velodrome Grenchen: September-April 2x wöchentlich
Geführte Strassentrainings nach Absprache: September-April 1x pro Monat
Zudem wird jährlich 4-5x an Wochenenden oder in Trainingslagern zusammen trainiert.


Einstiegsmöglichkeiten

Radfahren/Cyclisme
Fördertraining Para Cycling (Strasse)

Veranstalter: PluSport Behindertensport Schweiz

Behinderung: KB + SB

Altersklasse: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Zeitraum: 01.01.24 - 31.12.24

Ort: nach Absprache

Radfahren/Cyclisme
Fördertraining Para Cycling (Bahn)

Veranstalter: PluSport Behindertensport Schweiz

Behinderung: KB + SB

Altersklasse: Jugendliche, Erwachsene

Zeitraum: 01.01.24 - 31.12.24

Ort: Grenchen

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Wenn keine Angebote angezeigt werden, befinden sich diese in der Planung – bitte schauen Sie später nochmals vorbei.

Nationalmannschaft

Fabio Bernasconi

Jahrgang: 1984
Wohnort: Gross SZ
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Unterschenkelvollparese / Glutealdefekt links
Beruf: Finanzökonom
Hobbies: Mountainbike, Langlauf, Ski Alpin, Kitesurfing
 

Roger Bolliger

Jahrgang: 1974
Wohnort: Bottenwil AG
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Oberschenkelamputation rechts
Social Media: Instagram Facebook
Beruf: Käser / Technischer Kaufmann
Hobbies: Sport allgemein, kochen, lesen
Stärken/Schwächen: Allrounder / mein Handicap
Motto: Never give up
Schönster Moment: Gemeinsame Zeit mit meiner Partnerin

Franziska Matile-Dörig

Jahrgang: 1992
Wohnort: Winterthur ZH
Disziplinen: Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Fussgelenksversteifung links
Social Media: Instagram
Beruf: Physiotherapeutin, Ernährungs- und ADHS Coach
Hobbies: Gesang, Lesen
Stärken/Schwächen: Willensstärke, diszipliniert / ungeduldig
Motto: Die grösste Grenze im Leben ist die, die du dir selbst setzt
Schönster Moment: Mein erster Weltcup Podestplatz im Paracycling

Laurent Garnier

Jahrgang: 1968
Wohnort: Grandson VD
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Einseitige Chopart-Amputation (am rechten Fuß)
Social Media: Instagram
 

Flurina Rigling

Jahrgang: 1996
Wohnort: Hedingen ZH
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Fehlen von 4 Finger- und Fusssträngen
Social Media: Instagram LinkedIn
Homepage: www.flurina-rigling.ch
Beruf: Profisportlerin & Masterstudentin Politikwissenschaften ETH
Hobbies: Natur & Bergwelt erkunden, Gärtnern, Kochen
Stärken/Schwächen: Disziplin, Hartnäckigkeit, Organisieren und strukturieren, um alles unter einen Hut zu bringen / manchmal täte mir etwas mehr Lockerheit gut
Motto: Trust the process -The greater the obstacle,the more glory in overcoming it.

Celine van Till

Jahrgang: 1991
Wohnort: Grand-Lancy GE
Disziplinen: Strassenrennen
Behinderung: Hirnschäden (Gleichgewichts- und Koordinationsschwierigkeiten; Sehbehinderung)
Social Media: Instagram
Homepage: www.celinevantill.ch
Beruf: Spitzensportlerin und Geschäftsführerin von Lead 2 Progress SA
Hobbies: Die Freunde
Stärken/Schwächen: Meine Entschlossenheit und Schwierigkeiten in Chancen umzuwandeln / meine Hyperaktivität
Motto: Alles ist möglich
Schönster Moment: Meine ersten Paralympischen Spiele in Rio 2016! Der Rest kommt noch...

Timothy Zemp

Jahrgang: 1993
Wohnort: Zürich
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Fibulärer Längsdefekt
Social Media: Instagram
Beruf: Geschäftsführer IT Unternehmen
Hobbies: Velo
Motto: Don't overthink it
 

Elite-Kader

Christian Ackermann

Jahrgang: 1992
Wohnort: Lenzburg AG
Disziplinen: Zeitfahren, Strassenrennen, Bahn
Behinderung: Hör- und Sehbehinderung
Social Media: Instagram
Beruf: Sachbearbeiter
Hobbies: Wintersport, Velofahren, Freunde und Familie
Stärken/Schwächen: Ausdauer, Hilfsbereitschaft / keine vorhanden
Motto: Do what you love!
Schönster Moment: Sportlich: Track Cycling Challenge 2022, Privat: Unzällige Erlebnisse mit Freunde und Familie

Fabiano Wey

Jahrgang: 1990
Wohnort: Schenkon LU
Disziplinen: Tricycling
Behinderung: Ataxie-Syndrom
Social Media: Instagram Facebook
Beruf: Sachbearbeiter
Hobbies: Journalismus, Eishockey
Motto: Every player is a leader in his/her own way
Schönster Moment: Weltcuppodest in Elzach 2022

Förderkader

Kaya Kern

Jahrgang: 2005
Wohnort: Laufenburg AG
Disziplinen: Cycling Strasse und Bahn
Behinderung: Unterschenkelamputation rechts
Social Media: Instagram
Beruf: Schülerin Sportgymnasium des Kanton Aargau
Hobbies: Reiten, Ski fahren
Stärken/Schwächen: Diszipliniert und zielorientiert / Pausen gehen oft vergessen
Motto: Gib alles, nur nicht auf!
Schönster Moment: Trainingslager in Belek und Qualifikation WM

Guides

Dominik Büttler

Dario Russo

Cyrill Steinacher

Trainer

Daniel Hirs
Nationaltrainer Para Cycling

hirs(at)plusport.ch

Scott Bugden
Trainer Para Cycling

Interesse am Wettkampfsport

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Daniel Hirs

Daniel Hirs
Nationaltrainer Para Cycling

+41 76 421 76 87

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PluSport Spitzensport

044 908 45 15

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Aktuelles zum Para Cycling

Bericht: Simon Strimer, Blick Sport

Über unsere Gold-Hoffnung Celine van Till (33) gibt es einen Film. Ein Satz im Trailer heisst: «Ich wurde für tot gehalten.» Die Para-Cyclerin aus Genf erlebte als Teenager einen schweren Schicksalsschlag. Van Till war eine ambitionierte Dressurreiterin. Dann der Sturz vom Pferd als 16-Jährige – und alles wurde dunkel. Einen Monat lang lag sie im Koma. Gut 16 Jahre später steht sie als Mitfavoritin an der Heim-WM in Zürich da. Mit dem Gold-Traum im Kopf.

«Bucéphale» heisst der Film über van Till aus dem Jahr 2017. Auf Deutsch: Bukephalos. Die Anlehnung an ein berühmtes antikes Schlachtross. Ihr Pferd hat van Till damals beim verhängnisvollen Sturz unter sich begraben. «Es stimmt, ich wurde wirklich für tot gehalten», erzählt sie vor der Heim-WM. Zu Beginn machte sie alles durch: Hirn-OP, sie konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr gehen, nicht mehr richtig essen, musste alles wieder von neu lernen. Dies hat sie eindrücklich geschafft.

Van Till ist FDP-Politikerin im Genfer Grossrat, gibt Referate, hat einen Bachelor-Abschluss in Management und Marketing, hat im März die Spitzensport-RS in Magglingen abgeschlossen – und da ist natürlich der Spitzensport. Hier jagt ein Highlight das nächste. Nach dem Doppel-Silber an den Paralympics in Paris anfangs September folgt direkt die Heim-WM. Sie startet auf dem Dreirad im Zeitfahren als Titelverteidigerin (Dienstag, 16 Uhr) und dann auch mit guten Chancen im Strassenrennen (Freitag, 11 Uhr).

Van Till fährt mit Einschränkungen in der Koordination, dem Gleichgewicht und dem Sehvermögen. Deshalb ist sie auch auf dem Dreirad unterwegs. «Ich sehe auf dem Velo scharf, aber auf die linke Seite kann ich nicht sehen, auf der rechten Seite doppelt und auch zweidimensional. Doch ich habe andere Strategien herausgefunden, um Distanzen einzuschätzen», sagt sie. «Solange ich weitertrainiere, werde ich diese Fähigkeiten behalten.»

Woher hat sie den Willen geholt, wieder an diesen Punkt zu gelangen? «Es war zwei Monate nach Aufwachen in der schwierigen Reha-Phase.» Damals, nach dem Sturz 2008. «Ich sah keinen Sinn mehr in all den Therapien. Ich habe meinen Anblick im Spiegel nicht mehr ertragen. Ich wollte nur noch sterben.»

Aber dann der Wendepunkt: «Meine Mutter hat mich nach Hause geholt für ein Wochenende.» Endlich, entgegen dem Rat der Ärzte, sitzt sie wieder auf einem Pferd. Der Wendepunkt. «Das war das Grösste. Da ist es mir bewusst geworden, wieder kämpfen zu wollen. Das hat nie aufgehört», sagt van Till jetzt. 2012 wird sie die neue Miss Handicap, 2016 in Rio nimmt sie an den Paralympics teil – wieder als Dressurreiterin. Es folgt der Wechsel zur Para-Leichtathletik, wo sie die B-Limite für Tokio 2021 schafft. Aber dann im Sprinttraining: nochmals ein schlimmer Sturz auf den Kopf. Van Till zieht sich vom Spitzensport zurück. Lange kann sie jedoch nicht ohne. Im Para-Cycling findet sie 2022 ihr Glück.

Was ist denn das grössere Highlight, Paralympics in Paris oder Heim-WM in Zürich? Van Till muss lachen. Denn so einfach ist das nicht: «Paralympics sind natürlich nur alle vier Jahre. Aber hier im eigenen Land gibt es ein Regenbogentrikot, das es zu verteidigen gilt, das kommt nur einmal vor.»

Bild: Gabriel Monnet

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