Die Sportart erklärt
Para-Dressur ist Pferdesport für Menschen mit einer Beeinträchtigung, bei dem nicht die Beeinträchtigung in den Mittelpunkt gestellt wird, sondern das sportlich Machbare mit dem Partner Pferd.
Pferdesport für Menschen mit einer unfallbedingten oder angeborenen Körper- oder Sinnesbeeinträchtigung fördert das Selbstvertrauen sowie die Selbstständigkeit und vermittelt dem Reiter ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Para-Dressurreiter:innen können ihre Ziele nur im Team angehen und erreichen, ein allseits uneingeschränktes Vertrauen, Respekt, Akzeptanz und Toleranz sind jedoch Voraussetzung. Gelebte Inklusion unterstützt den Abbau von Berührungsängsten in der Beziehung zwischen Nichtbehinderten und Behinderten und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur gegenseitigen Akzeptanz.
Pferde kennen im Gegensatz zum Menschen keine Berührungsängste und kein Mitleid – sie reagieren oft ganz anders als erwartet, nämlich mit viel Einfühlungsvermögen und Leistungsbereitschaft. Grundsätzlich weicht der Parasport vom Regelsport in der Struktur nicht ab. Ein Unterschied prägt den Parasport jedoch unübersehbar: Um die gleiche Leistung zu erbringen, ist ein Vielfaches an Zeit, an Trainings- und Personalaufwand nötig.
Die Kombination Pferd und Reiter muss passen, ebenso Anforderung und Leistungsbereitschaft, Training und Unterstützung – das alles zu erreichen, ist die angenommene Herausforderung der Disziplin Para-Dressur.
Klassifizierung
Bei den paralympischen Reitwettbewerben gibt es vier Klassen:
- Grad Ia: Starke Einschränkungen in allen vier Extremitäten und dem Rumpf.
- Grad Ib: Starke Einschränkungen des Rumpfs und minimale Einschränkungen der oberen Extremitäten oder moderate Einschränkungen in allen vier Extremitäten und dem Rumpf.
- Grad II: Einschneidende Bewegungsstörungen, einschliesslich des Rumpfs mit guten bis mittleren Funktionen der oberen Extremitäten.
- Grad III: Für Athleten mit Behinderungen entweder an einer Extremität, mässigen Behinderungen in zwei Extremitäten, oder solche die als B1 (blind) klassifiziert sind.
- Grad IV: Einschränkung einer Extremität oder zweier Extremitäten oder eingeschränktes Sehvermögen.
Die Klassifizierung erfolgt im Vorfeld eines internationalen Wettkampfes und wird von Classifier (medizinische Fachpersonen mit Zusatzausbildung) durchgeführt.
Weitere Informationen:
Para Equestrian Kader
Elite-Kader
Nicole Claudia Geiger
Jahrgang: 1963
Wohnort: Zeiningen AG
Disziplinen: Para-Dressage
Behinderung: Inkomplette Tetraplegie
Social Media: Instagram Facebook
Homepage: www.nicolegeiger.ch
Beruf: Pferde, Velofahren
Hobbies: Golf, Reisen
Stärken/Schwächen: nie aufgeben
Motto: together it’s better
Schönster Moment: Die Sammlung aller schönsten Momente
Flore Espina
Jahrgang: 1985
Wohnort: El Palmar Cadiz (Spanien)
Disziplinen: Para-Dressage
Behinderung: Transtibial amputiert linkes Bein
Social Media: Instagram
Homepage: www.es.flore-paris2024.com
Beruf: Tierärztin
Hobbies: Klettern, Kajak
Stärken/Schwächen: Ausdauer / Ungeduld
Motto: Die Grenzen sind in unserem Kopf
Schönster Moment: Die Geburt meines Sohnes
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Aktuelles zum Pferdesport
Das Paar zeigte wiederum eine sehr harmonische Leistung mit ausbalancierten Übergängen und schöner Trab- und Galopparbeit. Einzig die Schrittpirouetten waren etwas gross und ein kleiner Rumpler gab es beim einfachen Galoppwechsel. Insgesamt wurde die Vorstellung mit 67.738 Prozent bewertet, dies ergab den 11. Rang im Individual Test. Zusammen mit dem 8. Rang aus dem Team-Test erreichte Nicole Geiger den 9. Schlussrang mit Total 135.994 Punkten und schaffte den Einzug in den Kür-Final somit ganz knapp nicht.
Zum Wettkampfformat der Para-Dressur
Es werden WM-Titel in den Kategorien Team Test (Einzelwertung 1), Individual Test (Teamwertung) und Kür (Einzelwertung 2) vergeben. Die Schweiz stellt an diesen Weltmeisterschaften kein Para-Dressur-Team.
In der ersten Wertungsprüfung, dem Team Test, sind alle Reiter:innen zugelassen, und es werden in allen Grades die ersten Einzelmedaillen vergeben.
In der zweiten Wertungsprüfung, dem Individual Test, sind alle Reiter:innen zugelassen, die in der ersten Wertungsprüfung angetreten sind. Allein aufgrund der Resultate dieser zweiten Wertungsprüfung werden die Teammedaillen in allen Grades vergeben.
Zur Kür zugelassen werden die besten acht Reiter:innen, basierend auf den Resultaten aus der ersten und der zweiten Wertungsprüfung kombiniert, wobei der Durchschnitt aus den beiden Wertungsprüfungen mindestens 60% betragen muss. Allein aufgrund der Resultate dieser dritten Wertungsprüfung werden die Kürmedaillen in allen Grades vergeben.
Foto: Hippo Foto - Dirk Caremans
Wettkampf-Kalender
28. August - 09. September 2024
Paralympische Spiele Paris/FRA
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