Para Table Tennis

Tischtennis bei PluSport

Para Tischtennis gehört zu den schnellsten und auch ältesten Sportarten der Paralympics und ist bereits seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms. Tischtennis kann ohne grossen Aufwand beinahe überall ausgeübt werden, ist eine sehr risikoarme und trotzdem herausfordernde Sportart. Athlet:innen mit körperlichen Beeinträchtigungen nutzen teilweise eine angepasste Ausrüstung, die ihren Bedürfnissen entspricht (z.B. Halterungen).

Sportklassen

Stehende Athlet:innen
6 - 10: Beeinträchtigung an Armen und Beinen - je tiefer die Zahl, umso stärker die Beeinträchtigung
11: Intellektuelle Beeinträchtigung

Sitzende Athlet:innen
1: Tetraplegie ohne Ellbogen- und Handstreckung
2: Tetraplegie mit Ellbogen- und Handstreckung
3: Paraplegie mit fehlender Rumpfrotation
4: Paraplegie mit normaler Rumpfrotation
5: Paraplegie mit aktiver Rumpfkraft
Weitere Informationen zum Rollstuhl-Tischtennis: www.spv.ch

Um an Para Tischtennis-Wettkämpfen teilnehmen zu können, müssen die Athlet:innen eine Beeinträchtigung haben, die zu einer der folgenden Formen gehört:

  • Beeinträchtigte Muskelleistung
  • Beeinträchtigung der Gliedmassen
  • Beinlängenunterschied
  • Hypertonie
  • Ataxie
  • Athetose
  • Beeinträchtigung des passiven Bewegungsumfangs
  • Kleinwuchs
  • Intellektuelle Beeinträchtigung

Die Klassifizierung erfolgt im Vorfeld eines internationalen Wettkampfes und wird von Classifier (medizinische Fachpersonen mit Zusatzausbildung) durchgeführt.


Wettkämpfe

Gespielt wird an internationalen Para Table Tennis Turnieren. In der Schweiz gibt es zudem zahlreiche Tourniere, welche von regionalen Clubs organisiert werden wie auch die Schweizer Meisterschaften Elite & Para.
Die Eliteathlet:innen nehmen zudem bei Selektion an Weltmeisterschaften und den Paralympics teil.


Trainings

Rollstuhlsport Schweiz führt zusammen mit PluSport monatliche Kadertrainings durch. Hauptsächlich trainieren die Athlet:innen inkludiert in regionalen Tischtennisclubs.

Elite-Kader

Valentin Kneuss

Jahrgang: 1985
Wohnort: Villars-sur-Glâne/FR
Behinderung: Diplegie
 

Thomas Rosenast

Jahrgang: 1980
Wohnort: Muolen SG
Disziplinen: Tischtennis
Behinderung: Hemiplegie
Beruf: Bankangestellter LGT
Hobbies: Jassen, Natur geniessen, Reisen
Stärken/Schwächen: Durchhaltevermögen / mental
Motto: Immer das Beste geben

Förderkader

Leon Schüep

Jahrgang: 2005
Wohnort: Riehen BL
Behinderung: Kongenitale Amputation aller vier Extremitäten
 

Interesse am Wettkampfsport

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PluSport Spitzensport

044 908 45 15

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Aktuelles zum Para Table Tennis

Angefangen hat alles auf dem Pausenplatz der Grundschule. Leon Schüep spielte mit seinen Freunden in der Pause regelmässig Tischtennis. Während seine Kumpels den Schläger in einer Hand hielten und den kleinen weissen Ball schlugen, hatte Leon ihn zwischen beiden Händen eingeklemmt. Er wurde mit einer so genannten angeborenen Amputation aller vier Extremitäten geboren. «An den Händen fehlen mir mehrere Finger und die Fingerknöchel. Mein linkes Bein endet unterhalb des Knies und am rechten Bein fehlt der Fuss», beschreibt er seine Behinderung.

Trotz dieser Einschränkungen ist Leon Schüep ein begeisterter Sportler bei PluSport, spielt Schlagzeug und zeichnet für sein Leben gern. Seine Matura wird er mit dem Schwerpunktfach «Bildnerisches Gestalten» abschliessen. «Ich spiele in meiner Freizeit auch Badminton, Volleyball und Basketball und bin früher viel geschwommen», erzählt er, «Schwimmen wurde mir irgendwann zu eintönig. Beim Tischtennis hat man ein klares Ziel vor Augen. Man muss Punkte machen, um das Spiel zu gewinnen.

Seit sechs Jahren spielt er Tischtennis beim TTC Basel. Dank einer mit dem 3D-Drucker massgeschneiderten Halterung kann er den Schläger halten. Bis im Sommer wird ihm zudem eine Sportprothese angepasst. «Mit der Alltagsprothese stosse ich bei der Beweglichkeit schnell an gewisse Grenzen», erklärt er. Er ist als C-Spieler eingestuft - die Klassen reichen von A bis E - und spielt in der ganzen Schweiz Turniere gegen nichtbehinderte Spieler. «Zusätzlich gibt es noch eine spezielle Para-Klassifizierung, die sich an den Einschränkungen der Spieler orientiert.» Dank dieser Klassierung bestritt Leon Schüep im März an den Para Open in Lignano (ITA) erstmals Spiele mit der Schweizer Para-Nationalmannschaft.
 

Schüep mit Fernziel Paralympics

In Italien hat den angehenden Maturanden die Lust am Leistungssport gepackt. Nach der Matura will Leon Schüep ein halbjähriges Propädeutikum an der Zürcher Kunsthochschule absolvieren. «Danach habe ich ein halbes Jahr Pause und will in dieser Zeit vermehrt Tischtennis trainieren», sagt er zu seinen konkreten Plänen.

Seinen nächsten Einsatz für die Nationalmannschaft wird er voraussichtlich Ende Oktober in Saint-Quentin-en-Yvelines (FRA) haben. Bis dahin ist er auf der Suche nach Sponsoren und nach einem auf ihn zugeschnittenen Einzeltraining. Mit weiteren Turnierteilnahmen wird sich der Baselbieter eine Weltranglistenposition erkämpfen, die ihm noch fehlt. «Nur mit einem Ranking kann ich an Europameisterschaften oder Paralympics teilnehmen.» Die Paralympics in diesem Sommer in Paris sind noch kein Thema, aber 2028 in Los Angeles oder vier Jahre später in Brisbane könnte der kleine weisse Ball für Leon Schüep durchaus die grosse weite Sportwelt bedeuten. 

Fotos: Andrii Lukatsky


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