PluSport-Tag

Die Sonne schien in den Herzen

Magglingen, 7. Juli 2024, Sonntagmorgen,  12 Grad, feucht, neblig, regnerisch. Alle anderen wären gemütlich zu Hause geblieben, doch die PluSport-Familie trotzte dem diesjährigen, denkwürdigen «Sommerwetter». Noch selten strömten so viele Sportlerinnen und Sportler, Helferinnen und Helfer, Fans und Gäste ins «End der Welt».
Die Vielfalt bewegt Menschen. Wir zählten über 2'000 Sportbegeisterte. Allesamt mit dem gleichen Ziel: sich durch den Sport begegnen, bewegen und gemeinsam freuen.

Exempel in Magglingen gestartet

Erstmals war volle Inklusion Programm, 15 Regelsport- und Partnerverbände integrierten sich aktiv an diesem Sportfest. Alle beteiligten Verbände nutzten die Chance, sich zu präsentieren und so unserem Zielpublikum direkt zu begegnen. Bedürfnisse hinsichtlich Sportdisziplin wurden analysiert, Hemmschwellen abgebaut und der Erfahrungsschatz erweitert.

«Wir haben auf dieses Jahr unser Projekt bikecontrol inkusiv gemacht. Das heisst alle Schüler:innen können mitmachen. Unser Hauptfokus ist aktuell, bikecontrol inklusiv zu gestalten, um Velofahren allen Kindern zu ermöglichen. Die Schulen können sich anmelden und bei der Anmeldung angeben, ob sie ein Kind mit Beeinträchtigung in der Klasse haben. Falls es zusätzliche Begleitpersonen benötigt, stellen wir diese zur Verfügung. Wir haben im Januar gemeinsam mit PluSport Personen spezifisch in einem Fortbildungsmodul von Jugend & Sport zu Radsport und Handicap ausgebildet. Wir haben den Behindertensport jetzt auch in die gesamte J&S-Ausbildung integriert, so dass in vielen Modulen auch über Behinderungen und die Integration informiert wird.»
Tabea Ulmer, Ausbildungsverantwortliche J+S, Swiss Cycling

bikecontrol - Inklusive Workshops

«Wir sind vor allem da, um unsere Sportangebote zu promoten und zu aufzuzeigen, dass diese auch mit einer Behinderung auszuüben sind. Es läuft unglaublich gut. Es ist sehr überraschend, wie gut die Teilnehmenden auch den Biathlonstand meistern. Die Treffsicherheit und die Feinmotorik hat mich zum Teil überrascht. An einem Tag wie dem PluSport-Tag merkt man wieder einmal, sass man Menschen mit einer Beeinträchtigung oft unterschätzt. Dieser Tag öffnet einem die Augen. Wir wollen an diesem Tag vor allem den Migros Ski Day und den Grand Prix Migros vorstellen und aufzeigen, dass die Teilnahme auch mit einer Beeinträchtigung möglich ist. Auch in der vergangenen Saison hatten wir bereits drei Sportevents bei denen auch Personen mit einer Beeinträchtigung am Start waren. Wir wollen dies in Zukunft unbedingt ausbauen. Wir haben seit dieser Saison als einer der ersten Verbände eine Person im Team, die für die Inklusion zuständig ist.»
Saskia Münger, Leiterin Team-Management Ski Freestyle & Snowboard, Swiss Ski

Anmeldung zum inklusiven JUSKILA 2025

«Inoffiziell findet Inklusion beim SAC bereits seit Jahrzenten statt. Offiziell wird aber seit dem Jahr 2021 Sensibilisierungsarbeit geleistet. Neu haben wir einen Fortbildungskurs «Inklusion am Berg», damit sich die Sektionen wohlerfühlen bei der Inklusion. Unser Ziel ist, dass jede Person, die Bergsport machen will, auch Zugang dazu erhält. Es ist nicht alles möglich. Das ist aber auch bei Menschen ohne Einschränkung so. Nicht jede Person hat denselben Fitnessstand. Man kann also nicht sagen: Nicht alles ist möglich, aber sicher vieles.»
Christian Affolter, Fachmitarbeiter Ressort Breitensport SAC

Inklusion am Berg

Para Climbing

«Wir sammeln hier wichtige Erfahrungswerte für das Eidgenössische Turnfest in Lausanne 2025, wo Menschen mit einer Beeiträchtigung erstmals in den Wettkampf integriert sein werden. Wir wollen dort Menschen mit Beeinträchtigung nicht anders behandeln, einzig das Reglement werden wir leicht anpassen. Bisher ist die Inklusion bei den Turnervereinen noch nicht richtig angekommen. Ich denke, es gibt sehr wenige Vereine, die eine Inklusion ablehnen würden, aber es ist noch nicht so bekannt.»
Martina Grütter, Fachteste, Schweizerischer Turnverband STV

Inklusion beim STV

ETF mit PluSport

«Wir organisieren unter anderem mehrere Fussballturniere. Es ist ein sehr langer Prozess. Unser Ziel ist es, dass wir den Inklusionsgedanken nach aussen tragen und sich die Vereine selbstständig organisieren können und eine Abteilung für Menschen mit Beeinträchtigung entsprechend integrieren können. Wir haben nun mit dem Fussballverband eine Vereinbarung, damit wir das Projekt «Fussball für alle» vorantreiben. Der Verband vergibt auch Labels an Vereine, die das Programm «Fussball für alle» begleiten wollen. Der Fussballverband hat von den Clubs gefordert, dass sie mitziehen. Grosse Clubs wie der FCZ, der FC Basel oder der FC Thun sind bereits engagiert, aber es sollen sich natürlich auch die regionalen Fussballclubs engagieren.»
Stefan Huber, Projektleiter Fussball bei PluSport

«Mir wurde immer gesagt, ich mache hier etwas Soziales, doch ich habe eher das Gefühl, mir wird etwas geschenkt, wenn ich mich hier engagiere. Ich komme glücklich nach Hause und habe das Gefühl, ich hätte viel gesehen und viel erhalten. Ich spüre hier enorm viel Respekt und Wertschätzung. Es ist einfach genial, es gibt nichts Schöneres.»
Gerhard Krebs, engagiert sich beim FC Thun für die Inklusion, ehemaliger U21-Assistenztrainer

FC Thun macht Inklusion

FCZ Brunau

Die Fussballbewegung bei PluSport

«Wir setzen uns seit dem Jahr 2021 für Inklusion ein und haben damit eine Vorreiterrolle übernommen. Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung im Alter von 7 bis 15 Jahren haben bei den Nachwuchsprojekten Visana Sprint und UBS Kids Cup die Möglichkeit sich in der Kategorie «for all» zu messen.  Es sind kleine Schritte, die zur Inklusion führen. Seit diesem Jahr begleiten alle Spitzensport-Athlet:innen, egal ob mit oder ohne Behinderung kommunikativ. Wir wollen damit aufzeigen, die Leichtathletik gibt es nicht nur für Athlet:innen ohne Einschränkungen, das machen wir auch auf unseren Kommunikationskanälen sichtbar. Alle PluSport-Kader-Athlet:innen können seit dem Herbst 2023 von unserer Fördermassnahmen profitieren.»
Cristina Stefan, Leiterin Kurskoordination/Projektleiterin Inklusion, Swiss Athletics

Sport mit Beeinträchtigung bei Swiss Athletics

«Mit der IG Sport & Handicap starten Procap, Rollstuhlsport und Plusport ab 2026 eine gemeinsame Behindertensport-Ausbildung, das ist ein extremer Meilenstein.»

Thomas Hurni, Leiter Breitensport ‒ Freizeit – Gesundheit, Schweizer Paraplegiker Vereinigung

 

«Die Freude, die ich hier sehe am PluSport-Tag, ist unglaublich. Bisher fand beim Karate noch kaum eine Inklusion statt. Wir müssen die Berührungsängste abbauen, um den inklusiven Gedanken wirklich zu leben. Beim Karate wird der Respekt sehr grossgeschrieben, dazu gehört auch die Inklusion und die Gleichwertigkeit von Menschen mit und ohne Behinderung. Rein vom Gedanken her ist Karate prädestiniert für die Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung.»
Oscar Diaz, Geschäftsführer SKF Swiss Karate Federation

Karate mit Handicap beim SKF

Karate für alle bei PluSport

«Die Begeisterung bei den Teilnehmenden zu sehen ist sehr schön. Light-Contact Boxing und Fitnessboxen sind beide sehr niederschwellig, entsprechend ist Inklusion hier gut umsetzbar. Meine Erfahrung bisher ist, dass die Inklusion sehr gut funktioniert, aber es ist natürlich betreuungsintensiv.»
Stefan Käser, Vorstand Light-Contact Boxing

«Bei uns im Verband wurde bisher noch nicht viel in Sachen Inklusion getan. Der PluSport-Tag ist daher für uns auch eine riesige Chance mit den Leuten in Kontakt zu treten und uns zu präsentieren. Wir werden an den Special Olympics in Zug erstmals ein Turnier organisieren. Wir würden gerne in Zukunft noch vermehrt mit PluSport-Gruppen in Kontakt treten, damit diese Badminton vermehrt anbieten können.»
Nicola Schneiter, Breitensportverantwortlicher Swiss Badminton

Swiss Badminton

«Beim Rollstuhl-Curling hatte die Schweiz die letzten Jahre im Spitzensport eine Vorreiterrolle eingenommen. Wir möchten aber auch den Breitensport ausbauen und junge Sportler:innen fürs Curling begeistern. Curling eignet sich sehr gut für die Integration. Im September werde ich an einer Schule für Menschen mit einer Beeinträchtigung einen Vortrag halten, um ein paar junge Leute für den Sport zu gewinnen. Curling ist ein Sport, der auch viele, die sonst nicht aktiv sind, ausüben können.» 
Rolf Schmid, Curling-Instruktor und Trainer Rollstuhl-Curling

«Der Kontakt zu den verschiedenen Personen war an diesem Tag sehr bereichernd. Wir haben im Verband sicher noch sehr viel Entwicklungspotenzial. Unsere Anlässe und Angebot wollen wir in Zukunft öffnen, damit diese auch inklusiv sind.»

Elias Vogel, Geschäftsführer Sport Union Schweiz

Inklusive Zusammenabeit

«Wir sind bei Swiss Aquatics aktuell am Klären, was in Sachen Inklusion machbar ist. Bei unserem Club bei Aarefisch ist das Ziel, dass wir Athlet:innen mit Einschränkungen in das normale Training integrieren. Das hilft jenen mit der Einschränkung am besten, aber auch denen ohne Beeinträchtigung. Das hat mit Paralympionikin Nora Meister sehr gut funktioniert.»
Dirk Thölking, Swiss Aquatics und Cheftrainer Aarefisch

Inklusion im Schwimmsport

«In unseren Camps können seit Jahren, egal ob mit Talent, ohne Talent, mit oder ohne Einschränkung oder auch mit vielen oder wenigen finanziellen Mitteln alle mitmachen. Wir haben die Zusammenarbeit mit PluSport erst gerade gestartet. Die Zukunft wird zeigen, welche Angebote wir ausbauen werden.»

Mario Sager, Gründer MS Sports


NICHT VERGESSEN

2025 feiern wir den PluSport-Tag in Lausanne am Eidgenössischen Turnfest ETF.

ETF mit PluSport


Beitrag unseres Partners


Der PluSport-Tag vernetzt den Schweizer Sport

CEO Christof Baer, Markus Wolf (Ex. Swiss Ski CEO, Kandidat Präsidium Swiss Olympic), Sergei Aschwanden (Olympia Bronzemedaillengewinner Judo, Kandidat Präsidium Swiss Olympic), Christian Lohr (Nationalrat, Ehrenpräsident PluSport, Kandidat für den Exekutivrat Swiss Olympic), Julien Crisinel (Gesamtwettkampfleiter ETF), Ruth Metzler-Arnold (Alt-Bundesrätin, Kandidatin Präsidium Swiss Olympic), Henriette Wendt (COO Axpo) und Markus Gerber (Präsident PluSport)

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